Graphologische Analysen

Im graphologischen Gutachten, der graphologischen Handschriftanalyse, kommen die schriftpsychologischen Theorien zur praktischen Anwendung. Diese erlauben, die dynamische und funktionale Struktur einer Persönlichkeit zuverlässig und genau zu beschreiben.

Das konkrete, situationsbezogene Verhalten lässt sich weniger beschreiben, sondern vielmehr die Verhaltensdispositionen, die zu bestimmten Mustern führen können. Somit greift die graphologische Analyse tiefer als praktisch alle gängigen Tests und überzeugt durch ein grösseres Erklärungspotential.

So lassen sich gerade die meisten der für Führungskräfte wichtigen Persönlichkeitszüge festhalten, wie etwa:

Intellektuelle Kompetenz: Art des Denkens, der Problemlösung, der geistigen Beweglichkeit, der Realitätsbezogenheit, des allgemeinen Weitblicks und Überblicks etc.

Handlungskompetenz: Art der Arbeits- und Vorgehensweise, Speditivität, Zielorientierheit, Ausmass von Dynamik, Flexibilität, Genauigkeit, quantitative Belastbarkeit etc.

Persönliche Kompetenz: Einfühlungsvermögen, emotionale Offenheit, Motivation, Verantwortungsbewusstsein, Distanz zu sich und anderen, innere Unabhängigkeit, Entscheidungsvermögen, Stresstoleranz und qualitative Belastbarkeit etc.

Soziale Kompetenz: Anpassungsfähigkeit, Teamorientierung, Kommunikationsvermögen, allgemeine Umgangsart, Konfliktfähigkeit etc.

Führungskompetenz: Autonomie, strategisches Denken, allgemeine Belastbarkeit, Durchsetzungsvermögen, Verhandlungsgeschick, Frustrationstoleranz etc.

Allgemeines Potential: Wo kann noch vermehrt Potential aktiviert werden und auf welche Weise?

Spezielle Psychodynamik: Allgemeine funktionale Struktur der Persönlichkeit. Besondere Schwierigkeiten aufgrund innerpsychischer Konstellationen und Möglichkeiten zu deren Bewältigung.

Gerade in letzten Punkten liegt ein ganz besonderes Potential der Graphologie: Durch eine sorgfältige Diagnostik kann ein Teil der innerpsychischen Dynamik bewusst gemacht werden. Dies kann zur Standortbestimmung in eher beruflichen Belangen nützlich sein, in persönlichen Angelegenheiten aber auch als erste Stufe eines Prozesses betrachtet werden. Häufig wird dadurch ein wichtiger Anstoss in der persönlichen Entwicklung gegeben: Die Befunde können im nachfolgenden Gespräch in einer angemessenen und verständlichen Form übermittelt und in einem Gutachten niedergeschrieben werden.

Was die graphologische Analyse nicht kann

Aus der individuellen Handschrift können keine direkten Schlüsse gezogen werden zu folgenden Bereichen:

Spezielle Fähigkeiten und besondere berufliche oder persönliche Neigungen; Geschlecht, Alter, Schulbildung; sexuelle Präferenzen; konkrete Probleme, konkrete Verhaltensweisen in bestimmten Situationen; körperliche oder psychische Krankheiten.

Merkblatt Schriftprobe